Swim The Island
Mittwoch, Donnerstag und Freitag zog sich der Himmel immer mehr zu. Die Schwüle und das diffuse Licht zehrten an unseren Nerven. Der italienische Wetterdienst warnte gestern vor schwersten Gewittern und Hagelstürmen. Tatsächlich schoben sich gegen 20:40 dicke schwarze Regenwolken unter die schneeweißen, hoch aufgetürmten Cumulus-Nimbus-Wolken und ließen nur vereinzelte dicke Regentropfen auf unsere Terrasse klatschen. Aber alles halb so schlimm. Wir hatten wieder einmal Glück.

Um so schöner begrüßte uns heute Morgen ein strahlend blauer, wolkenfreier Himmel. Ich konnte die überaus positive, ja euphorische Wirkung auf mein Gemüt nicht erklären. Ich wollte die Stimmung, die bunten Farben und vor allem die Berge mit meiner Kamera einfangen. Offensichtlich hatten viele Menschen gute Laune. Der Maler gegenüber unserem Frühstückscafé trommelte in seinem Atelier ausgelassen. Unter einem alten Stadttor sorgte ein Flamenco-Gitarrist für schöne Stimmung. Ich glaube, viele waren auch einfach nur froh, dass der befürchtete Hagelsturm diesmal ausblieb.

Kurzerhand beschlossen wir einen weiteren Ausflug nach Sirmione – hin mit dem Schiff, zurück mit dem Bus. Wir waren nicht die einzigen mit diesem Plan. Hinzu kam der zweitägige Schwimmwettbewerb „Swim The Island“ in Sirmione, bei dem Jung und Alt einzeln und in Staffeln verschiedene Distanzen schwimmen. Ursprünglich wollte ich die Mittagsstunden in den wunderschönen Parkanlagen verbringen und erst in der Nachmittagssonne einige Fotos machen. Die Parkanlage war jedoch übervoll mit ausruhenden Schwimmern. Aus riesigen Lautsprechern wummerte Partymusik. Durch die engen Gassen schoben sich Besuchermassen, durchmischt mit PKWs. An Ruhe und Entspannung war zumindest hier nicht zu denken.

Daher statteten wir dem Thermalbad einen kurzen Besuch ab. Einlass erhält aber nur, wer sich online angemeldet hat – hatten wir natürlich nicht. Unser Weg führte uns weiter durch den Park Maria Callas – Ruhe und Schatten pur. Eine Wohltat. Auf dem Rückweg entlang des Ufers wurden wir Zeugen des 1.800 m Schwimmwettbewerbs. Im Ziel applaudierten und jubelten wir den Frauen, Männern, Jugendlichen und Kindern zu, die Unglaubliches geleistet hatten. Morgen erwartet sie zum Tagesabschluss das Rennen über 3.200 m.