Ein Tag im Paradies: Die Blaue Lagune auf Zypern

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Nach einem eindrucksvollen Besuch im Kykkos-Kloster, wo die prächtige Architektur und die Atmosphäre der Stille uns daran erinnerten, wie tief die Sehnsucht nach einem Sinn im Leben und dem Transzendenten im Menschen verwurzelt ist, entschieden wir uns heute Morgen, den letzten Tag von Leksheys Besuch ganz der Entspannung zu widmen. Beim Frühstück warfen wir einige Ideen in den Raum: Turtle Beach für die Schildkrötenliebhaber, oder vielleicht die legendäre Blaue Lagune. Letzteres weckte in mir Erinnerungen an unseren letzten Boots-Ausflug auf dem Gardasee. Perfekt für Lekshey, die im Moment nicht zu viel laufen kann. Yeshi, abenteuerlustig wie immer, war natürlich sofort dafür.

Ein kurzer Stopp in der Apotheke für Leksheys Medikamente, und dann standen wir auch schon vor dem Hafen von Latchi. Ich übergab Lekshey noch das Geld, das meine Mutter den beiden Frauen mitgegeben hatte, und damit war die Shopping-Laune offiziell eröffnet. Yeshi fand ein schickes Top, und Lekshey, die sich bisher eher zurückhaltend gekleidet hatte, entschied sich schließlich für ein Kleid. Es stand ihr hervorragend, und in diesem neuen Look war die Freude an unserem bevorstehenden Ausflug noch spürbarer.

Jetzt ist die beste Reisezeit für Zypern

Ein Espresso, ein bisschen Bummeln – und dann war es Zeit, zum Hafen aufzubrechen. Pünktlich legte das Boot ab, und schon nach wenigen Minuten Fahrt entlang der Küste fühlte ich mich wie im Paradies. Die Fahrt führte uns vorbei an felsigen Buchten, dem „Bad der Aphrodite“ und entlang der Akamas-Halbinsel, deren natürliche Schönheit auf den blauen Wellen besonders eindrucksvoll wirkt. Nach einer knappen Dreiviertelstunde glitt das Boot schließlich in die Blaue Lagune, und das Wasser leuchtete in einem klaren, intensiven Türkis, das in der Sonne geradezu strahlte.

Ich hatte zum Glück meine Badehose dabei und sprang gleich ins Wasser – salzig und angenehm warm. Vier Mal ging ich ins Wasser, und jedes Mal fühlte es sich an, als würde ich den Alltag weit hinter mir lassen. Mit einer Stunde Aufenthalt genossen wir diesen paradiesischen Ort in vollen Zügen. Auf dem Rückweg gönnten wir uns Saft, Wein und frisches Obst. Die frische Brise, das Rauschen des Meeres – alles erinnerte mich an meine Zeit auf Malta und ließ mich innerlich wie neu geboren fühlen.

Lekshey auf unserem Rückweg

Wieder an Land, merkten wir schnell, dass sich der Hunger bemerkbar machte. Ein Restaurant, das uns kürzlich ein freundlicher Nepali empfohlen hatte, schien genau richtig. Diesmal wurden wir von einer anderen nepalesischen Kellnerin mit einem bezaubernden Lächeln empfangen. Sie und Yeshi verstanden sich auf Anhieb, und es dauerte nicht lange, bis Telefonnummern und kurze Nachrichten ausgetauscht wurden – trotz der strengen Regeln des Chefs, der darauf achtete, dass das Personal sich nicht zu lange mit Gästen unterhielt. Während wir Bestellungen aufgaben, führten Yeshi und Lekshey Smalltalk mit ihr, während sie so tat, als würde sie uns die Speisekarte erklären.

Dabei stand die Wahl schon vorher fest: Tintenfisch für Lekshey, gebratener Reis mit Huhn und Chili-Sauce für Yeshi, und für mich einen frischen Thunfisch-Salat. Während wir auf das Essen warteten, setzte die Dämmerung ein, und der Himmel färbte sich in warmes Rot und zartes Rosa, bevor die Sonne unterging und eine angenehm kühle Abendluft zurückließ. Ein wunderschöner Sonnenuntergang – viel wärmer als das kühle, regnerische Norddeutschland. Mit der Dunkelheit kamen die Fledermäuse aus ihren Verstecken und huschten durch die laue Abendluft.

Ich habe mich lange nicht mehr so wohl gefühlt. Blauer Himmel, blaues Meer, ein Bad in kristallklarem Wasser – es war ein Tag, der zeigte, wie erholsam die Schönheit der Natur sein kann und wie wohltuend es ist, einfach einmal ganz im Moment zu leben.


A day in paradise: The Blue Lagoon in Cyprus

After an impressive visit to the Kykkos Monastery, where the magnificent architecture and atmosphere of silence reminded us how deeply rooted the longing for meaning in life and the transcendent is in people, we decided this morning to dedicate the last day of Lekshey’s visit entirely to relaxation. Over breakfast, we tossed around a few ideas: Turtle Beach for the turtle lovers, or perhaps the legendary Blue Lagoon. The latter brought back memories of our last boat trip on Lake Garda. Perfect for Lekshey, who can’t walk too much at the moment. Yeshi, adventurous as ever, was of course immediately in favour.

A quick stop at the pharmacy for Lekshey’s medication, and then we were already standing in front of the harbour in Latchi. I handed Lekshey the money my mum had given the two women, and that was the official start of the shopping spree. Yeshi found a chic top and Lekshey, who had previously dressed rather modestly, finally decided on a dress. It looked great on her, and in this new look, the joy of our upcoming trip was even more palpable.

An espresso, a little stroll – and then it was time to head to the harbour. The boat left on time, and after just a few minutes travelling along the coast, I felt like I was in paradise. The journey took us past rocky bays, the ‘Bath of Aphrodite’ and along the Akamas peninsula, whose natural beauty looks particularly impressive on the blue waves. After just under three quarters of an hour, the boat finally glided into the Blue Lagoon, and the water was a clear, intense turquoise colour that shone brightly in the sun.

Luckily I had my swimming trunks with me and jumped straight into the water – salty and pleasantly warm. I went into the water four times, and each time it felt like I was leaving everyday life far behind me. With an hour to spare, we enjoyed this paradisiacal place to the full. On the way back, we treated ourselves to juice, wine and fresh fruit. The fresh breeze, the sound of the sea – everything reminded me of my time in Malta and made me feel reborn inside.

Back on land, we quickly realised that we were getting hungry. A restaurant that a friendly Nepali had recently recommended to us seemed just right. This time we were greeted by another Nepali waitress with a charming smile. She and Yeshi hit it off straight away and it wasn’t long before phone numbers and short messages were exchanged – despite the strict rules of the chef, who made sure that the staff didn’t spend too long chatting with guests. While we placed our orders, Yeshi and Lekshey made small talk with her while she pretended to explain the menu to us.

The choice was already made: squid for Lekshey, fried rice with chicken and chilli sauce for Yeshi, and a fresh tuna salad for me. While we waited for the food, dusk fell and the sky turned a warm red and soft pink before the sun set, leaving behind a pleasantly cool evening air. A beautiful sunset – much warmer than the cool, rainy north of Germany. As darkness fell, the bats emerged from their hiding places and flitted through the balmy evening air.

I haven’t felt this good for a long time. Blue sky, blue sea, a dip in crystal-clear water – it was a day that showed how relaxing the beauty of nature can be and how beneficial it is to simply live in the moment.