Florenz …

Gestern packten wir unsere sieben Sachen ins Auto und gingen noch einmal für das Frühstück in Dantes Bar, trafen uns mit unserer Vermieterin, übergaben ihr die Schlüssel und machten uns auf den Weg nach Florenz.

Auf dem Weg zur Autobahn luden wir den Akku unseres PKWs. Die Frage, ob wir immer und überall mit unserer Ladekarte laden können, kann ich bislang nur mit Ja beantworten.

Während der Fahrt Richtung Bologna und weiter nach Florenz stiegen die Temperaturen rasant auf 36°C im Schatten. Der Himmel war grau, diesig. Diffuses Licht. Nicht schön.

In Florenz hatte ich für drei Tage einen Platz in einem Parkhaus gebucht. Dort stellten wir das Auto ab und gingen zu unserem nur 200 m entfernten Hotel, Gästehaus …

Teil unserer Terrasse in „Rooms by Anna“

Unsere Unterkunft lässt sich schwer kategorisieren. Ich glaube, Anna, so heißt die Vermieterin, bietet nur drei Zimmer an, zwei davon im Erdgeschoss. Unser Zimmer hat eine kleine Terrasse und einen Garten, beide erinnern mich stark an meine erste eigene Wohnung auf Malta. Allein deshalb verdient unser Zimmer „Lilla“ im „Rooms by Anna“ sechs von fünf Sternen.

Wie schön und günstig „Rooms by Anna“ gelegen ist, sollte sich erst am Abend herausstellen.

Nach einem kleinen Nickerchen und niedergeschlagen von der Hitze und dem diffusen Licht fuhren wir mit der Tram in die Stadtmitte, genauer gesagt zum Bahnhof. Das Fahren mit einer der beiden supermodernen Trams T1 und T2 macht Spaß. Innerhalb von 10 Minuten waren wir an unserem Ziel.

Palazzo Vecchio

In der Stadtmitte waren wir plötzlich inmitten einer Menschentraube, die sich durch die Gassen in Richtung Arno, dem Fluss wälzte. Überholen sinnlos. Ruhe bewahren … bei 36°C im Schatten! Ob wir wollten oder nicht, wir sahen binnen kürzester Zeit all die Sehenswürdigkeiten, die wir sonst nur aus Filmen und Reiseführern kannten: die Kathedrale, den Piazza della Signora mit dem Palazzo Vecchio und dem Neptun-Brunnen. Vor den Uffizien begegneten wir wieder Dante und vom Ufer sahen wir direkt auf die älteste Brücke über den Arno in Florenz, die Ponte Vecchio, auf der wir uns natürlich auch gegenseitig fotografierten. Auf dem Weg zurück zur Tram kamen wir noch an Santa Maria Novella vorbei.

Neptun-Brunnen
Neptun-Brunnen

So wie uns wird es zur Zeit der Medici wahrscheinlich auch Besuchern der überfüllten Stadt gegangen sein: sie waren erschlagen von all den Menschen, von all dem Prunk, von all der Schönheit, von all der zur Schau gestellten Macht der Medicis und ihrer Kirche.

Ponte Vecchio

Ich wollte nur noch raus aus dem Gewühl und zurück in unser Zimmer mit Garten. Die Linie T2 katapultierte uns in eine andere Welt, so schien es: etwas kühler und viel, viel ruhiger.

Blick von der Ponte Vecchio auf den Arno

Unsere Freunde hatten uns vor den Preisen in Florentiner Restaurants gewarnt, was wir natürlich gut nachvollziehen konnten. Um so mehr wurden wir überrascht, als wir nur 10 Minuten Fußweg von unserer Unterkunft entfernt in dem bei Einheimischen offensichtlich sehr beliebten und belebten Restaurant „Fratelli Brigantine“ auf unsere Rechnung schauten. So viel sei verraten, die Preise lagen weit unter allem, was wir bislang auf unserer Reise und auch in Itzehoe gesehen hatten. Und das Essen war gut und die Bedienung genauso spritzig wie der Weißwein, den ich mir gönnte.

Die Tram T2