Reise nach Pokhara – Eine Entdeckungsreise voller Eindrücke
16. Januar: Die Anreise
Um 7 Uhr morgens brachte uns ein Taxi zum Buspark in Kathmandu. Unser Bus sollte offiziell um 8 Uhr starten, doch mit den üblichen 15 Minuten Verspätung – nichts Ungewöhnliches in Nepal – ging es schließlich los. Der Bus war erstaunlich komfortabel, mit dicken Plüschpolstern und ausreichendem Platz. Nepalesische Musik aus den Lautsprechern sorgte für eine entspannte Atmosphäre, während viele Passagiere um uns herum bald in einen leichten Schlaf fielen.
Die Fahrt führte uns über holprige Straßen, die irgendwann wohl mit Beton befestigt werden sollen, doch bislang eher einer Rüttelpiste ähnelten. Die Strecke bot wenig Abwechslung – Stau auf der H02, gelegentliche Pausen für Snacks, Toilettengänge oder einfach, um sich die Beine zu vertreten. Insgesamt machten wir drei größere Stopps, darunter eine Mittagspause, bei der uns ein einfaches, aber schmackhaftes Dal Bhat serviert wurde. Am späten Nachmittag, gegen 17:30 Uhr, erreichten wir endlich Pokhara.
Nach dem Check-in im Hotel Nevies gönnten wir uns einen Spaziergang entlang der Uferpromenade des Phewa-Sees. Die Lichter der kleinen Boote und die Berge im Hintergrund boten wunderschöne Fotomotive. Als Snack probierten wir Pani Puri, einen würzigen und erfrischenden Snack, der auf der Zunge prickelte. Zum Abendessen besuchten wir ein Restaurant mit Live-Musik, bevor wir die Nacht im Hotel verbrachten. Der Schlaf wurde allerdings durch einen Lehrer gestört, der um 23 Uhr lautstark versuchte, seine Schüler:innen zur Ruhe zu bringen – leider ohne großen Erfolg.
17. Januar: Ein Tag voller Entdeckungen
Am nächsten Morgen begrüßte uns ein atemberaubender Anblick: Der Machapuchare, der „Fish Tail“, und das dahinterliegende Annapurna-Massiv zeichneten sich klar am Horizont ab. Nach dem Frühstück warteten wir auf unseren Guide, der jedoch ohne klare Planung, aber mit detaillierten Preisvorstellungen erschien. Wir entschieden uns, die weitere Organisation selbst zu übernehmen und planten einen Ausflug mit dem Taxifahrer, der uns am Vorabend zum Hotel gebracht hatte.

Unsere erste Station war der Pumdikot-Shiva-Tempel, der majestätisch auf einem der Berge von Pokhara thront. Die riesige Shiva-Statue war beeindruckend, ebenso wie der weite Blick über das Tal. Von dort aus fuhren wir weiter zur „World Peace Pagoda“, auch „Weiße Stupa“ genannt. Ein kurzer, aber beschwerlicher Fußweg führte uns dorthin. Der Ort war von einer spirituellen Stille erfüllt, die zum Verweilen und Meditieren einlud.

Nächster Halt: die Gupteshwor-Mahadev-Höhle. Die dunkle Grotte mit einem unterirdischen Wasserfall war beeindruckend, aber auch eng und niedrig – ich stieß mir gleich zweimal den Kopf. Danach ging es zum Phewa-See, wo wir eine friedliche Bootsfahrt in einem traditionellen Ruderboot genossen.

18. Januar: Sonnenaufgang und unvergessliche Erlebnisse
Der Tag begann früh, sehr früh. Um 5 Uhr klingelte der Wecker, und um 5:30 Uhr fuhren wir zum Sarangkot View Tower. Um 6:20 Uhr erreichten wir den Aussichtspunkt, von dem aus wir Pokhara im Süden und das Annapurna-Massiv im Norden überblicken konnten. Die ersten Strahlen der Sonne tauchten die Gipfel der Achttausender in ein magisches Rot. Ein beeindruckender Moment, der uns die Kälte vergessen ließ. Doch der Klimawandel war auch hier spürbar: Die Berge, die einst mit Schnee und Eis bedeckt waren, wirkten heute kahl und trocken.

Zurück in Pokhara besuchten wir das International Mountain Museum und das Gurkha Memorial Museum, die die Geschichten der Himalaya-Bergsteiger und Gurkhas erzählt. Besonders die Erinnerungen an die Gurkhas, die sich in den Dienst der Briten stellten, gingen mir unter die Haut.
Danach führte uns der Weg zum Bindhyabasini-Tempel, wo wir Zeugen einer Hochzeit wurden. Wir flüsterten der Stierstatue vor dem Tempel unsere Wünsche ins Ohr – eine schöne Tradition.
Der Nachmittag brachte eine besondere Begegnung am Seti-River: Yeshi und ihre Mutter probierten traditionelle Gurung-Kleidung, und ich fotografierte sie inmitten der malerischen Kulisse.

Ein alter Mann malte mir ein Tikka auf die Stirn, legte mir einen Gebetsschal um und präsentierte stolz Fotos seiner Begegnungen mit internationalen Gästen.
Zum Abschluss besuchten wir das Gurkha-Museum und die nahegelegene Hängebrücke über den Seti-River. Die trockenen Flussbetten unter der Brücke erinnerten erneut an die drastischen Folgen des Klimawandels. Der Tag endete mit einem gemütlichen Abendessen in einem tibetischen Restaurant.
19. Januar: Ein Tag in den Bergen
Unser Fahrer holte uns um 10 Uhr ab, um uns in sein Heimatdorf im Distrikt Gandaki zu bringen. Unterwegs machten wir Halt am Dhampus View Point, wo wir erneut die schneebedeckten Gipfel der Annapurna bestaunen konnten. Ein Tanz mit einer Gruppe junger Menschen, die an einem NGO-Programm teilnahmen, war einer der Höhepunkte des Tages – pure Lebensfreude.

Im Dorf unseres Fahrers wurden wir herzlich empfangen. Zum Mittagessen servierte man uns Dal Bhat, das durch die frisch geernteten Zutaten besonders schmackhaft war. Nach einem kurzen Spaziergang bot uns der Fahrer ein Grundstück zum Kauf an – ein Gedanke, der mich noch eine Weile begleiten wird.

Am Abend kehrten wir nach Pokhara zurück und fuhren schließlich mit dem Nachtbus nach Kathmandu. Eine Reise voller Eindrücke, Begegnungen und unvergesslicher Momente ging zu Ende – und doch bleibt die Sehnsucht nach mehr. Pokhara, mit seinen Bergen, Seen und Menschen, hat eine besondere Magie, die noch lange in uns nachhallen wird.
English version below
16. January: The Journey Begins
At 7 AM, a taxi took us to Kathmandu’s bus terminal. Our bus was officially scheduled for 8 AM, but as usual in Nepal, it departed 15 minutes late. Surprisingly comfortable, the bus featured plush seats and ample space. Nepali music playing over the speakers created a relaxed vibe, and many passengers soon drifted into light sleep.
The ride took us over bumpy roads—future candidates for concrete, but for now more akin to a rattle track. The journey offered little variety—traffic jams on the H02, occasional stops for snacks, bathroom breaks, or leg-stretching. In total, we had three longer breaks, including lunch where we enjoyed a simple but tasty Dal Bhat. We finally reached Pokhara around 5:30 PM.
After checking in at Hotel Nevies, we strolled along the Phewa Lake promenade. The lights on small boats and the mountains in the background offered beautiful photo opportunities. For a snack, we tried Pani Puri—a spicy, refreshing treat that tingled the tongue. For dinner, we went to a restaurant with live music, then turned in for the night—though our sleep was interrupted by a teacher loudly trying to get his students to bed at 11 PM, with little success.
17. January: A Day Full of Discovery
The next morning greeted us with a breathtaking view: Machapuchare, the “Fish Tail,” and the Annapurna massif stood clearly on the horizon. After breakfast, we waited for our guide, who showed up unprepared but with fixed prices. We opted to manage things ourselves and hired the taxi driver from the previous evening instead.

Our first stop was the Pumdikot Shiva Temple, majestically perched on one of Pokhara’s hills. The enormous Shiva statue and the sweeping valley view were impressive. We then proceeded to the “World Peace Pagoda” (the White Stupa) via a short but steep walk. A sense of spiritual quietude made it a perfect spot for reflection and meditation.

Next we visited the Gupteshwor Mahadev Cave. Its dark interior and the underground waterfall were awe-inspiring—though cramped; I bumped my head twice. Afterwards, we enjoyed a peaceful boat ride in a traditional rowboat on Phewa Lake.

18. January: Sunrise and Unforgettable Moments
The day began very early. At 5 AM the alarm went off; by 5:30 we were already driving towards the Sarangkot viewpoint. At 6:20 we reached the platform overlooking Pokhara and the Annapurna massif. The first rays of sun painted the eight-thousanders in magical red—a moment so breathtaking, we forgot the cold. Yet the impact of climate change was visible: peaks once snow-covered now looked bare and dry.

Back in Pokhara, we visited the International Mountain Museum and the Gurkha Memorial Museum, exploring stories of Himalayan climbers and Gurkhas. The tales of Gurkhas serving in British forces moved me deeply.
We then continued to the Bindhyabasini Temple, lucky enough to witness a wedding there. We whispered wishes into the ear of the bull statue—a lovely tradition.
In the afternoon, along the Seti River, Yeshi and her mother donned traditional Gurung attire, which I photographed against the picturesque backdrop.

An elderly man painted a Tikka on my forehead, wrapped a prayer scarf around me, and proudly shared photos of his encounters with international visitors.
We ended the day with a visit to the Gurkha Museum and the suspension bridge over the Seti River. The dry riverbed beneath reminded us again of climate change’s stark effects. The evening closed with a cozy dinner in a Tibetan restaurant.
19. January: A Day in the Mountains
At 10 AM, our driver picked us up to take us to his hometown in the Gandaki district. En route, we stopped at Dhampus View Point for yet another stunning view of the Annapurna peaks. A spontaneous dance with a group of young people in an NGO program was a highlight—pure exuberance.

In the driver’s village, we received a warm welcome. Lunch was Dal Bhat—particularly flavorful, thanks to freshly harvested ingredients. After a short walk, the driver offered us a plot of land to purchase—a thought-provoking suggestion that stayed on my mind.

In the evening, we returned to Pokhara and later took the night bus back to Kathmandu. A journey full of impressions, encounters, and unforgettable moments came to an end—but the longing for more lingers. Pokhara, with its mountains, lakes, and people, possesses a special magic that will resonate within us for a long time.