Rückreise und die Leica Sofort2
Freitagmorgen trafen wir uns mit Maike zum Frühstück im Backhaus Mahl. Ich liebe die vielfältigen Gastronomieangebote in Universitätsstädten. Außerdem trifft man hier immer interessante Menschen jeden Alters.
Während des Frühstücks erklärte Dörte Maike ihre neue Sofortbildkamera, die sie kürzlich bei Leica in Mailand gekauft hatte. Die Kamera kann wirklich alles: Sie ist extrem einfach zu bedienen und kann ausgewählte Bilder sofort in Farbe drucken. Die Fotos sind zwar klein und etwas farb- und kontrastarm, aber die Kamera ist ein echter Gesprächsstarter. Man kommt mit anderen ins Gespräch, wie sonst nur mit einem Kleinkind oder Hund. Mich fasziniert vor allem die Freude, mit der Dörte das Gerät bedient und die sie beim gemeinsamen „Shooting“ mit anderen hat.
Im Backhaus Mahl bat Dörte eine Dame am Nachbartisch, ein Bild von uns Dreien zu machen. Die junge Frau war sichtlich fasziniert von der leicht zu bedienenden Kamera: einfach durchgucken und den Auslöser drücken. Alles ist quasi selbsterklärend und vollautomatisch – keine Belichtungszeit, keine Blende, keine ISO-Einstellung. Und alle hatten Spaß, besonders als am Ende tatsächlich ein Bild aus dem Kameragehäuse kam – wie von Zauberhand. Im Gegenzug bot Dörte der Frau und ihrer Freundin an, ein Bild von ihnen zu machen. Sie hätten nie zugestimmt, wenn ich sie mit meiner Kamera oder meinem Smartphone darum gebeten hätte. Aber mit der Sofortbildkamera war das kein Problem, schließlich bekamen sie ja etwas dafür: ein kleines Foto. Beim Rausgehen hörte ich die Frau zu ihrer Freundin sagen: „So ein Teil will ich auch.“ Und als sich dann noch ein Mann mit Dörte über ihren Fotoapparat unterhielt, verstand ich die Welt nicht mehr. Was hat sie, was ich nicht habe?
Ach ja, die Rückreise. Die Schweizer hatten binnen 13 Tagen ein 200 Meter langes Teilstück der A13 repariert, das am 21. Juni bei einem gewaltigen Erdrutsch völlig zerstört worden war. Diese Meldung ging mir durch den Kopf, während wir die 900 Kilometer von Konstanz nach Krempe fuhren und dabei rund zwei Stunden in diversen Staus verbrachten, verursacht durch Autobahnbaustellen. Nach elfeinhalb Stunden erreichten wir schließlich Krempe.