Ruhetag
Gestern forderten unsere Körper Ruhe ein. Ich war zwar schon früh auf den Beinen, geweckt durch die Müllabfuhr, die direkt unter unserem Schlafzimmerfenster Altglas entsorgte. Es war erst acht Uhr, genau die richtige Zeit, um im Morgenlicht noch ein paar Bilder zu fotografieren. Also lief ich zum Markt, der jeden Montagmorgen hier stattfindet. Gleich vorne an ein riesiger Stand mit Gemüse und Früchten im Großmarktformat. Leute kauften, was das üppige Angebot hergab und verstauten es in den weit geöffneten Kofferräumen ihrer in unmittelbarer Nähe geparkten Autos. Die Szene war nicht gerade fotogen. Also ging ich einmal über den Markt hin und zurück. Das übrige Angebot bestand überwiegend aus Kleidung, Kleidung und nochmal Kleidung, aber auch Kinderspielzeug, einem Käse-, einem Fisch- und einem Hähnchenstand. Also nicht gerade sehenswert.
Um zehn Uhr wollte ich Dörte den Markt zeigen, aber in der kurzen Zeit von nur zwei Stunden war der ganze Reiz von Obst und Gemüse im Überfluss bereits verflogen. Ohne viel nachzudenken konnte ich gerade noch ein Kilo Kirschen, einige Tomaten, eine Mango und eine Honigmelone kaufen.
Ich wollte schwimmen – im Gardasee. Das türkisfarbene, kristallklare Wasser des Sees zog mich seit unserer Ankunft magisch an. Auf dem Weg zum Strand erkundigten wir uns noch kurz nach Schiffsfahrplänen und möglichen Routen. In den nächsten Tagen wollen wir einige Orte am südlichen Gardasee besuchen. Am Strandabschnitt angekommen, suchte ich mir fataler Weise eine Stelle mit großen Kieselsteinen aus – eine Tortur für meine nicht mehr ganz so geschmeidigen Fußsohlen. Aber ich schaffte es – wahrscheinlich sehr zum Vergnügen oder Entsetzen derer, die mich beim Gang ins Wasser beobachteten. Aber einmal im Wasser, wollte ich nicht wieder heraus – der Kieselsteine wegen, aber nicht nur. Das Wasser ist angenehm warm und sauber.
Nach dem Abendessen gingen wir noch einmal auf die nördliche Festungsmauer und beobachteten die einlaufenden Schiffe. Während des Sonnenuntergangs machten wir noch eine Bootstour auf den Kanälen rund um die Festung und einen letzten kleinen Spaziergang.