Schlafen, lesen, schlafen, lesen

Die Welt steht Kopf, könnte man meinen, wenn man in den Süden fährt und das klassische Wetter von der Nordseeküste erlebt. Wahrscheinlich sagen sich unsere Nachbarn daheim, dass man wegen Sonne nun wirklich nicht mehr in den Süden reisen muss, während sie sich genüsslich im Liegestuhl rekeln.

Das Titelbild fotografierte ich heute Mittag um 12:47 Uhr am Capuccini-Beach, anderthalb Kilometer von unserer Wohnung entfernt. Mich faszinierten die östlich von uns über den See hinwegziehenden schwarzen Wolken, die Berge und der aufgeraute See. Die Wolken im Süden übersah ich und so blieb uns nicht genügend Zeit, um noch vor Einsetzen des Starkregens zuhause anzukommen. Auf halbem Rückweg suchten wir mit unserem Riesenschirm unter einen Baum etwas Schutz und überlegten angesichts von Blitz und Donner, ob die Bauernweisheit „Buchen sollst Du suchen, Eichen sollst Du weichen“ auch etwas über Gewitter und Kiefern sagt. Derweil sogen sich Schuhe und Hosenbeine mit frischem Regenwasser voll und auf unserer Straßenseite stand das Wasser bis zur Bordsteinkante.

Daheim angekommen verordneten wir uns erneut einen Lesetag und viel Schlaf. Um 15:00 Uhr hatte ich zuletzt auf die Uhr geschaut, danach erst wieder um 17:00 Uhr. Was dazwischen geschah, weiß ich nicht. Auf jeden Fall hat es viel und stark geregnet. Inzwischen ist der Himmel wieder blau, seit einer Stunde kreisen zwei Militärhubschrauber über unseren Dächern, Dörte holte sich soeben das nächste Buch und die Glocken von der Kirche nebenan rufen die Gläubigen zur 18-Uhr-Andacht.

Morgen soll es besser werden, versprach uns heute unsere besorgte Vermieterin. Mal schauen, ob sie oder unser Wetterbericht recht behält.