Partytime

Um 6:30 Uhr schaue ich kurz aus dem Fenster. Fischer legen ihr Netz in einem großen Kreis aus, in dem sie anschließend mehrere Runden mit ihrem Boot drehen und mit langen Ruten die Fische ins Netz treiben. Danach holen sie zu viert das Netz ein. Ich lasse mich vom Geräusch der Brandung erneut in den Schlaf wiegen. Um neun Uhr wiederholen die Fischer diese Arbeit weiter draußen auf dem Meer.

Auf dem Weg zum Restaurant komme ich an einer Wiese vorbei, auf der erschöpfte Jugendliche und junge Erwachsene liegen. Wenig später verlegen sie ihren Wirkungskreis an den Strand. Drei, vier Scooter heulen in der Bucht. Motorboote ziehen knallbunte Luftkissen mit johlenden Jugendlichen durch das Wasser. Derweil gondeln andere in großen Booten. Die jungen Leute haben hörbar Spaß. Sie sind auf der Gewinnerseite.

Ein junger Mann aus der IT-Gruppe des Hotels kommt in mein Zimmer. Ich hatte Probleme mit meinem Internet-Anschluss gemeldet. Als er hört, dass ich aus Deutschland komme, überrascht mich seine Euphorie. Er war noch nie dort, will aber unbedingt dorthin. Er erzählt von seiner Mutter, die am Flughafen putzt. Sein Vater sei gestorben, er war 13 Jahre jünger als ich. Der junge Mann hat sich das Geburtsjahr seines Vaters in den Hals stechen lassen. Er selbst ist erst 20, hätte IT studiert. „Help me.“ Er weint. Geht auf den Balkon. Entschuldigt sich.

Draußen kreischen Jugendliche vor Freude. Der ohrenbetäubende Lärm von Kampfflugzeugen drängt mir die Frage auf, welche Werte sie verteidigen sollen.

Ich gehe runter zum Strand. Der junge Mann aus der IT-Abteilung schickt seinen Lebenslauf an meine Freundin.